Maßnahmen
In dieser Rubrik werden konkrete Maßnahmen und Projekte hinterlegt, die sich aus der weiteren Bearbeitung des MEK ergeben oder parallel in der Stadt stattfinden und sehr eng mit dem Thema Mobilitätsentwicklung verbunden sind.
Spielweg statt Gehweg
Während der Teilnahme an der Europäischen Mobilitätswoche 2022 gestalten die Kinder von sechs Kitas in Neuss Gehwege um zu Spielwegen. Im Jahr 2023 waren es bereits zwölf teilnehmende Kitas. 2024 sind es sogar 25 Kitas in ganz Neuss. Mobilitätsverhalten ist etwas Gelerntes und Eingeübtes. Deswegen müssen wir bei Mobilitätsverhalten auch schon bei den Jüngsten in der Gesellschaft ansetzen.
Dahlia Busch, Mobilitätsmanagerin der Stadt Neuss erklärt: „Durch diese Aktion kommen wir schon mit den Jüngsten und ihren Familien zu den Themen nachhaltige Mobilität, Bewegung und Selbstständigkeit ins Gespräch und schaffen Bewußtsein. Gehen ist die nachhaltigste Form der Fortbewegung, aber Gehwege sind in der Regel nicht besonders einladend. Der ‚neue Anstrich‘ erreicht, dass Kindern Gehwege und das Gehen an sich mehr Spaß bereitet.“
(Foto: Stadt Neuss)
(Teilnehmende Kitas 2024)
Hierarchisches Radverkehrsnetz für Neuss
Der Radverkehr in Neuss birgt für den Mobilitätswandel das größte Potenzial. Die ebene Lage am Rhein lädt förmlich dazu ein. Bereits schon kommt man im Stadtgebiet mit dem Rad gut von A nach B und findet auch Routen für die Freizeit. Auch an einer besseren Vernetzung in die Nachbarkommunen arbeitet die Stadt mit Hochdruck am Bau des Radschnellweges RS5 nach Düsseldorf (entlang des Landesgartenschau-Geländes) und beteiligt sich an einer Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg in Richtung Mönchengladbach, der wiederum Teil des Rheinischen Radverkehrsreviers sein wird.
Für das gesamte Stadtgebiet wird seit Sommer 2023 durch ein Gutachterbüro aus Köln an einem durchgängigen hierarchisches Radverkehrsnetz gearbeitet. Nach der Bestandsaufnahme und Bewertung werden Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Verwaltung erarbeitet und im Weiteren mit Kosten hinterlegt. Das stellt am Ende eine solide Grundlage für den Ausbau eines zukünftig durchgängigen Radverkehrsnetzes dar. Warum hierarchisch? Der Ausbau soll vergleichbar mit dem Straßennetz in unterschiedlichen Standards erfolgen: vergleichbar mit Landesstraßen der Radschnellweg, Radvorrangrouten/Radpendlerrouten entsprechend der Kreisstraßen und ein Basisnetz vergleichbar mit den Stadtstraßen. Bis es vollständig umgesetzt ist, vergehen natürlich einige Jahre. Aber Neuss kann mit den Ergebnissen gut Planen und den Radverkehr methodisch und sukzessive fördern.
Hierarchisches Radverkehrsnetz Neuss Stand 02/24
Einführung NEmo Shuttle
Seite Ende Februar 2024 fährt nun das NEmo Shuttle im Neusser Süden Ortsteile Grefrath, Holzheim, Rosellen, Norf, Hoisten, Speck, Wehl und Helpenstein besser an den ÖPNV an und sorgt für mehr Mobilität.
NEmo Shuttle bringt Sie individuell an Ihr Ziel. Einfach Fahrt per App buchen, an einem Haltepunkt abholen lassen und ankommen.
Verkehrsversuch Sebastianusstraße
Am 1. August 2021 hat die Stadt Neuss einen Verkehrsversuch zur Stärkung des Radverkehrs und der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt gestartet. Hierbei wurden verschiedene Straßen als Fahrradstraßen ausgewiesen. Insbesondere die Sebastianusstraße ist hierbei temporär durch einen Künstler umgestaltet, für den Autoverkehr ab 13.00 Uhr gesperrt und die bisherigen Parkstände reversibel mit Möbeln und Pflanzen umgestaltet worden. Der Verkehrsversuch ist mindestens für den Zeitraum bis zum 31.3.2022 geplant. Zu dem Projekt erfolgte eine intensive Bürgerbeteiligung vor Ort und im Internet. Über die weiteren Beratungen und Ergebnisse wird berichtet werden.
Mobilität heißt Bewegung, und zwar nicht nur für Verkehrsmittel: Ein verkehrsberuhigter Bereich wie die Sebastianusstraße lässt sich auch gut für körperliche Bewegung nutzen, etwa zum Tanzen. (Foto: raumkom)
Nach Abschluss des Verkehrsversuchs wurde nach Ratsbeschluss am 1. April 2022 auf der Sebastianusstraße und dem Glockhammer (zwischen Hamtorwall und Spulgasse) ein Verkehrsberuhigter Bereich eingerichtet. Die Zufahrt für Kfz ist Mo-Fr zwischen 6 und 19 Uhr und am Samstag bis 13 Uhr erlaubt. Ein Behindertenstellplatz, eine Lieferzone und Kurzzeitstellplätze wurden wieder eingerichtet. Die E-Ladesäule ist derzeit wieder im Betrieb und soll langfristig zu eine E-Bike-Ladestation umgewandelt werden. Derzeit vorhandene Pflanzkübel und Möblierungen werden zukünftig durch langfristig vor Ort bleibende Produkte ersetzt. Der Taxistand wurde in den Glockhammer verlegt.
Die derzeitige Regelung soll solange aufrecht gehalten werden, bis die Anbindungen der Parkhäuser Galeria Kaufhof und Meererhof neu geregelt und sichergestellt ist. Dann wird die Situation neu bewertet und angepasst.
Die Innenstadt-Fahrradachse bleibt Richtung Drususallee weiterhin Fahrradstraße und erhält im Sommer 2022 eine begleitende, auffällige Markierungen. Zur Aufklärung über die bestehenden Verkehrsregeln werden gleichzeitig Informationstransparente im Zuge der Fahrradstraßen errichtet.
Tanz der Straße
Im Rahmen der Förderung über die AGFS betreibt die Stadt Neuss mit dem Büro raumkom und spitzenkraft.berlin ein Kommunikationsprojekt zum Miteinander im Straßenverkehr, dessen Maßnahmen auch sichtbar im Stadtgebiet auftauchen. Mehr Infos hier.
(Foto: Stadt Neuss)